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RiffReporter / Erbe&Umwelt, 29.03.2018,
https://www.riffreporter.de/erbe-umwelt-peter-spork/zeitumstellung_sommerzeit_mini-jetlag_peter_spork/

Das Märchen vom Mini-Jetlag

Warum es einen Unterschied macht, ob man die Uhren umstellt und verreist oder zu Hause bleibt.

Der leicht gereizte Kommentar eines zunehmend unausgeschlafenen Wissenschaftsautors, der sich darüber wundert, wie wenig die meisten Menschen, aber auch viele Kollegen und sogar Experten von Chronobiologie verstehen.

Von Peter Spork

Und? Ist es bei Ihnen auch so: Heute – am Mittwoch nach der „Zeitumstellung“ – fiel das Aufstehen noch schwerer als gestern und noch viel schwerer als vorgestern? Ihre Kinder drehen von Tag zu Tag mehr „am Rad“, haben jeden Abend das gleiche Problem, dass sie zwar müde sind, wenn Sie ins Bett sollen, aber noch nicht schläfrig, so dass sie zappelig herumquengeln und nicht einschlafen können? Dann liegt es wahrscheinlich daran, dass die so genannte Zeitumstellung gar nicht das ist, als was sie uns immer wieder verkauft wird: ein Mini-Jetlag.

Kommen auch bei Ihnen die abends so quengeligen Kleinen morgens überhaupt nicht aus den Federn? Werden auch Sie immer müder? Wie kann all das sein? Vor allem: Wieso wird es von Tag zu Tag schlimmer und nicht besser? Gewöhnen wir uns denn gar nicht an diese dämliche „Sommerzeit“? Die Uhren-Umstellung verursacht doch angeblich nur einen Jetlag, noch dazu einen besonders kleinen, eine harmlose, niedliche Mini-Variante. Den kennen wir bestens von unseren Kurztrips nach Großbritannien, Portugal oder Griechenland. Er ist völlig unwichtig und bei den meisten Menschen nach einem Tag überstanden.

Selbst bei den Sensiblen wird nach einem Kurztrip in die Nachbarzeitzone die träge Müdigkeit und das Gefühl, immer zu spät dran, reizbar und unkonzentriert zu sein – gepaart mit dem leidigen Wachliegen, wenn man dann endlich zu Bett gegangen ist – von Tag zu Tag besser und ist nach drei bis vier Nächten allerspätestens überstanden. Was also – verdammt noch mal – ist in der aktuellen Woche anders? Warum fällt es uns zunehmen schwer, den Drang zum Mittagsschlaf zu unterdrücken, uns abends aufzuraffen, noch etwas Sinnvolles, Kreatives zu unternehmen? Warum beklagen sich die Lehrer, dass die Kinder und Jugendlichen am Mittwoch noch viel unruhiger, zappeliger, lernunwilliger (oder besser: lernunfähiger) sind als am Montag? (und dass es morgen noch schlimmer sein wird? Zum Glück kommt dann erstmal Ostern und wir können alle ausschlafen. Aber die nächste Woche geht es dann von vorne los.) Könnte es sein, dass die Uhren-Umstellung gar keinen Mini-Jetlag verursacht, sondern etwas ganz anderes ist? Könnte es also womöglich sein, dass die immer zahlreicher werdenden Gegner der so genannten Sommerzeit vielleicht doch ein ernsthaftes, womöglich für die Gesundheit sehr vieler Bürger äußerst wichtiges Anliegen haben? Sind das womöglich gar keine Wichtigtuer? (…)

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